Hashimoto und Ernährung

„Lass Nahrung deine Medizin sein …“ – Hypokrates –

 

Ernährung und Immunsystem – starke Partner, die den Verlauf von Hashimoto beeinflussen

Ernährung spielt bei der Behandlung von Hashimoto eine sehr wichtige Rolle.

80 % des gesamten Immunsystems  stehen im engen Kontakt mit dem Darm. Somit ist er das stärkste Immunorgan. Da bei Hashimoto das Immunsystem bereits geschwächt ist, ist es umso wichtiger die Darmflora gut aufzubauen, um dieses nicht noch mehr zu belasten.

Man kann den Darm unterstützen und gleichzeitig die Entzündung senken sowie die Schilddrüsen-Werte stabil halten, indem man Lebensmittel zu sich nimmt, die entzündungshemmend wirken und nicht solche, die die Entzündungsreaktion noch fördern. Die richtige Wahl bei Hashimoto wäre Gemüse, hochwertige Öle sowie zuckerarmes Obst.

 Zum Thema Darm und wie wichtig es ist, dass dieser gesund ist, kann ich euch ein tolles Buch empfehlen.

 

Die richtige Ernährung als Schlüssel zur Reduzierung der Entzündung

Wie bereits erwähnt, habe ich es geschafft mein Entzündungswert in Eigeninitiative von  1300 auf 26 runter zu senken. Das, vor allem durch eine Ernährungsumstellung, durch Weglassen entzündungsfördernder Lebensmittel und dafür mit Nahrungsmitteln, die entzündungshemmend wirken. Ich habe zusätzlich ein halbes Jahr komplett auf Gluten verzichtet und Milchprodukte drastisch reduziert. Obwohl meine Werte nicht darauf hingedeutet haben, dass ich eine Glutenunverträglichkeit habe, wollte ich den Selbstversuch starten und schauen was passiert. Danach aß ich ab und zu wieder glutenhaltige Sachen aber deutlich weniger. Ganz wollte ich dann doch nicht auf Dauer alles weglassen, da ich einfach viel zu gerne alles esse. Seit Frühjahr diesen Jahres, nach einer Magenspiegelung, weiß ich, dass sich bei mit leider eine chronische Gastritis entwickelt hat. Das ist nicht unüblich bei Hashimoto. Derzeit habe ich wieder mehr Probleme mit dem Magen-/Darm und möchte wieder eine Weile komplett auf Gluten verzichten. Zum Thema Gastritis und glutenfreie Ernährung folgt noch ein extra Beitrag.

Was sollte man bei Hashimoto meiden:

Bei Schilddrüsenunterfunktion vermuten viele Ärzte einen Jodmangel und verschreiben zusätzlich Jodtabletten. Bei Hashimoto, vor allem nicht während eines Schub,  ist es nicht ganz sinnvoll zusätzlich Jod einzunehmen, denn Jod treibt die Entzündung an. Jodsalz und sehr jodierte Lebensmittel sollten deshalb in der Zeit unbedingt gemieden werden. Ich habe mir z. B. angewöhnt Steinsalz bzw, Meersalz anstatt jodierten Speisesalz beim Kochen zu verwenden.

Auch Schilddrüsenhormone, die mit Jod kombiniert sind, wie z. B. Jodthyrox oderThyronajod sind hier nicht geeignet und sollten bei Hashimoto nicht verschrieben werden.

Außerdem kann sich  Fluorid negativ auf die Schilddrüse auswirken. Fluoride können die Schilddrüsenfunktion massiv beeinträchtigen, indem sie die Schilddrüse blockieren. Früher wurden sie medikamentös bei Schilddrüsenüberfunktion eingesetzt.  Zum Thema Fluorid und die  schilddrüsenunterdrückende Wirkung gibt es zahlreiche Studien aus China, Russland und Indien.

Fluorid kommt z. B. nicht nur in Zahncremes, sondern auch in grünem und schwarzem Tee vor! Kaum ein Lebensmittel hat so einen hohen Fluoridgehalt wie Schwarztee.

Fertigprodukte, gezuckerte Obstkonserven, gesalzene Nüsse, Fruchtjoghurts, Mayonnaise, Sojaöl, Sonnenblumen- sowie Distelöl (wegen Omega-6-Fettsäuren), Fleisch aus Mastbetrieben, Milchprodukte von Kühen, die mit Getreidemast gefüttert wurden, fette Wurstwaren, Schweinefleisch, Fisch in Ölkonserven, Garnelen, Kabeljau, Matjes, Seelachs, Butterschmal, Distelöl, Palmfett, Sonnenblumenöl, Alkohol, Fruchtsäfte, Marmelade, Fertigdressings und Fertigsoßen, Fertigsuppen, Chips, Süßigkeiten, Glukosesirup, Zucker, Puderzucker sollten auch nach Möglichkeit aus dem Speiseplan verschwinden.

 

Nochmal kurz zusammen gefasst:

Möglichst auf diese Sachen verzichten:

  • zusätzliche Einnahmen vom Jod
  • Schwarztee und fluoridhaltige Zahncremes
  • Omega-6-Fettsäuren
  • Gluten
  • sowie Milchprodukte reduzieren und auf hochwertige zurückgreifen

Anstatt dessen solltet ihr darauf achten, Lebensmittel, die Folgendes beinhalten, auf den Speiseplan zu setzen:

  • Omega-3-FettsäurenDiese haben entzündungshemmende Wirkung. Sie stecken unter anderem in fettreichem Seefisch (Hering, Lachs) und in bestimmten Pflanzenölen (Leinöl, Walnussöl, hochwertiges Rapsöl).
  • Das Spurenelement Selen. Dieses wirkt ebenso entzündungshemmend und antioxidativ und kommt in Paranüssen, Eiern, Kohl oder Zwiebeln vor.
  • Zusätzlich macht es Sinn die Darmflora mit Probiotika zu stärken. Die findet man im Sauerkraut, Joghurt, Miso-Suppen.

 

Nachfolgend findet ihr eine kleine Übersicht mit Nahrungsmitteln, nach Kategorien sortiert, die sich positiv auf die Schilddrüse und das Immunsystem auswirken. 

Eine kleine Anmerkung vorab:

In der Regel sollte man bei Autoimmunerkrankungen nach Möglichkeit komplett auf glutenhaltiges Getreide verzichten, auch wenn man keine nachgewiesene Zöliakie hat.

Da Hashimoto oft Hand in Hand mit einer Histamin Intoleranz geht, sollte man Nachtschattengewächse  und stark histaminhaltiges Obst reduzieren. Ein Test bringt hier Gewissheit.

 

Brot, Getreide & Beilagen

Amaranth, Buchweizen, (Dinkel, Gerste, Hafer in Maßen), Haferflocken, Hirse, Kartoffeln, Kichererbsenmehl, Kokosmehl, Mandelmehl, Quinoa, Roggen, ungezuckertes Müsli, wenn Weizen dann Vollkorn und nur in Maßen.

Gemüse

Aubergine (nur in Maßen), Blumenkohl, Brokkoli, Champignons, Eisbergsalat, Erbsen, Feldsalat, Bohnen, Grünkohl, Ingwer, Kichererbsen, Knoblauch, Kohlrabi, Kürbis (nur in Maßen), Linsen, Mangold, Möhre, Pak Choi, Paprika (nur in Maßen), Pastinake, Peperoni, Pfifferlinge, Radieschen, Rettich, Rhabarber, Rosenkohl, Rote Bete, Rotkohl, Rucola, Salatgurke, Sellerie, Spinat (nur in Maßen), Spitzkohl, Steinpilze, Tomaten (nur in Maßen), Zucchini (nur in Maßen), Zuckerschoten, Zwiebeln.

Obst

Apfel, Aprikose (nur in Maßen), Marille, Brombeeren, Clementine, Erdbeeren (nur in Maßen), Grapefruit, Heidelbeeren, Himbeeren (nur in Maßen), Johannisbeeren, Kiwi (nur in Maßen), Papaya (nur in Maßen), Nektarine, Orange, Pflaume, Sauerkirschen, Stachelbeeren, Wassermelone, Zwetschge

Nüsse, Kerne & Samen

Cashewkerne (nur in Maßen), Chia-Samen, Haselnüsse, Kürbiskerne, Leinsamen, Macadamia, Mandeln, Pinienkerne, Pistazien, Walnüsse (nur in Maßen)

Eier, Milch & Milchprodukte, Käse

Buttermilch, Eier (2–3 pro Woche), Magerquark, Naturjoghurt, Käse bis 45 % i. Tr. (Mozarella, körniger Frischkäse)

Fleisch & Wurstwaren (2–3 Portionen pro Woche)

Hähnchenbrustfilet, Hühnerfleisch, magerer Aufschnitt, Putenbrust, Putenfleisch, Wild (mager)

Fisch & Meeresfrüchte (1–2 Portionen pro Woche)

Forelle, Hecht, Karpfen, Lachs, Zander

Fette & Öle

Butter nur in Maßen, Hanföl, Leinöl, Olivenöl, hochwertiges Rapsöl (reich an omega-3-Fettsäuren) , Walnussöl

Getränke

ungezuckerter Tee – am besten Fencheltee, Kamillentee, Löwenzahntee, Salbeitee, Schafgarbentee, Wasser

Aufstriche

Cashew-, Haselnuss-, sowie Mandelmus

 

Kräuter, Gewürze & Würzmittel

Anis, Balsamessig, Basilikum, Chiliflocken, Currypulver, Fenchel, Ingwer, Kreuzkümmel, Kümmel, Kurkuma, Lorbeer, Muskat, Nelke, Oregano, Paprikapulver, Pfeffer, Rosmarin, Thymian

 

Süße und salzige Snacks

selbstgemachter, ungezuckerter Obstmilchshake (aus geeignetem Obst)

Bei Fertigprodukten lediglich

Sojaschnetzel und Tofu

 

Abschließend noch ein paar Tipps

Achtet außerdem immer auf den  Blutzuckerspiegel. Wenn er unten ist, bedeutet es Stress für den Körper und man schüttet automatisch Stresshormone aus. Die wiederum hemmen die Produktion der Schilddrüsenhormone.

Es ist deshalb ratsam, häufiger kleine Portionen zu essen, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.

Wählt nach Möglichkeit Bio-Produkte und achtet auf den Anbau und Reife der Lebensmittel. Nehmt kein Fleisch aus Mast und achtet darauf wie die Verarbeitung und die Qualität ist, sowie mit was die Tiere gefüttert werden.  Auch bei Eiern, und Milchprodukten ist es wichtig, denn auch hier werden die Tiere oft mit Weizen und Soja gefüttert, was später teilweise dann in unserem Verdauungstrakt landet. Bei der Verarbeitung und Qualität kann man am Beispiel einer Milch den Unterscheid ganz deutlich erkennen. Man nehme eine hocherhitzte H-Milch, die bei weitem nicht so viele Nährstoffe hat wie eine frische Demeter Heumilch. 

 

Diese gesunde Vorgehensweise tut nicht nur Hashimoto-Patienten gut . Eine kleine Ernährungsumstellung und bewusste Wahl bei Lebensmitteln können wirklich Wunder bewirken und haben Einfluss auf so viele Bereiche unseres Körpers.

 

Ich habe für unsere kleine Familie einen Wochenspeiseplan erstellt, in dem es 2x die Woche Fleisch gibt, mindestens 1x Fisch (meistens Bio-Lachs), den Rest der Woche gibt es vegetarische oder vegane Speisen, darunter 1x Suppe.

Das sorgt für Abwechslung und deckt das meiste an Bedarf an Nährstoffen ab.

Da es leider nicht möglich ist, zu 100 % alles an Bedarf mit Lebensmitteln abzudecken, ist es manchmal nötig, zusätzlich bestimmte Vitamine und Spurenelemente zu nehmen. Dazu mehr im nächsten Blogbeitrag.

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